Kopfschmerzsyndrome
Etwa 10-20 % aller Patienten in einer neurologischen Praxis leiden an verschiedenen Formen von chronischen oder rezidivierenden Kopfschmerzen. Es werden hierbei unterschiedliche Erkrankungen diagnostiziert, die entweder einseitige oder den ganzen Kopf betreffende Kopfschmerzen verursachen.
Die Migräne gehört hierbei zu einem häufig auftretenden Kopfschmerzsyndrom. Charakteristisch für die Migräne sind mäßig starke bis sehr starke Kopfschmerzen, die unbehandelt bis zu 72 Stunden andauern können. Häufige Begleitsymptome sind Übelkeit, Erbrechen und eine Licht- und Lärmempfindlichkeit. Etwa 10 % der Migränepatienten beklagen eine vorausgehende Aura Symptomatik. Typischerweise ist hier das Flimmerskotom zu nennen. Es gibt aber gut wirksame Akutmedikamente, bzw. Medikamente, die zur Prophylaxe von Migräneattacken gegeben werden.
Ebenfalls zu den einseitigen Kopfscherzformen gehören unter anderem der Clusterkopfschmerz, die paroxysmale Hemikranie und das wesentlich seltenere SUNCT Syndrom. Charakteristisch sind hierbei episodisch auftretende Kopfschmerzen, die über Wochen und Monate andauern können und anschließend von symptomfreien Monaten unterbrochen werden.
Die häufigste Art des Kopfschmerzes ist der Spannungskopfschmerz. Diese Form des Kopfschmerzes tritt in der Regel beidseitig, ringförmig oder den ganzen Kopf betreffend, auf. Auslöser können u.a. psychosozialer Stress, Schlafmangel, erhöhter Nikotinkonsum oder Zähneknirschen sein.
Eine weitere Form sind Medikamenten induzierte Kopfschmerzen, bei denen ein erhöhter Gebrauch von Kopfschmerzmedikamenten zu meist chronischen Kopfschmerzen, den ganzen Kopf betreffend, führen.